Samstag, 4. Juni 2011

Tag 14 am 04.06.2011 von Merzkirchen nach Sierck-les-Bains

Es war eine sehr windige Nacht und die Plane meines Zeltes knatterte so laut im Wind, so dass ich nur mit Ohropax in den Ohren meinen Schlaf fand. Um kurz vor 08:00h gab es, gemeinsam mit der franzöischen Jugendgruppe, ein reichhaltiges Frühstück. Danach machte ich mich auf den Weg. Der starke Wind war über Nacht eingeschlafen und es schien ein sonniger Tag zu werden.


Wieder ging es für eine lange Zeit über einen Bergrücken. In der Ferne waren wieder die Kühltürme von Cattenom zu sehen. Auf Anraten Mary's wich ich in der Höhe von Sinz vom ausgeschilderten Weg ab, da dieser im weiteren Verlauf durch Neueinteilung der riesigen Feldflächen total verholzt sein sollte. Leider musste ich hierzu ins Tal. Dies hatte zur Folge, dass ich nach Tettingen-Butzdorf wieder auf den Bergrücken hinaufsteigen musste, um nach Borg zu gelangen.


Ab Borg führte der Weg dann weiter über die Höhen, um oberhalb von Perl langsam abzusteigen. Ich gelangte an einen Weinberg. Von hier bot sich ein schöner Ausblick auf das Dreiländereck Deutschland / Luxemburg / Frankreich. Durch den Weinberg erfolgte der Abstieg nach Perl. In einem ALDI-Markt versorgte ich mich mit einer Essensnotration für das bevorstehende Wochenende und mit frischem Wasser.


Nach einer kurzen Strecke durch Perl ging es wieder bergan und ein neuer Weinberg säumte meinen Weg. Jenseits des Anbaugebietes war schon der französische Ort Apach zu sehen.


Der Fahrweg oberhalb des Weinberges verengte sich immer mehr zu einem Trampelpfad durch dichtes Buschwerk. Stetig bergab laufend erreichte ich die Ortsgrenze von Apach. Ich war überrascht, innerhalb eines Kilometers durch den Weinberg nicht nur die Staats-, sondern auch die Sprachgrenze überschritten zu haben. Während in Perl noch Deutsch mit saarländischen Dialekt gesprochen wurde, muss man in Apach bereits gnadenlos und ohne Ausnahme mit der französischen Sprache zurecht kommen. Irgendwie eine einschneidende Erfahrung! Ich war gespannt darauf, was ich mit meinem französischen Grundvokabular von höchstens 50 Worten erreichen würde.


Ab Apach ging es dann wieder entlang des Moselradweges, auf direktem Wege, nach Sierck-les-Bains. Hier durchquerte ich zunächst die ganze Stadt, um an den örtlichen Campingplatz zu gelangen. Es war ein kleiner, sauberer und preisgünstiger Platz. Die Dame am Empfang des Zeltplatzes hat mein Minimalfranzösisch verstanden und erkannt, dass ich nach einen Zeltplatz (wonach auch sonst) fragte. Im Gegenzug habe ich verstanden, dass die Benutzung der Duschen "gratuit" also umsonst war. Den Stellplatz meines Zeltes konnte ich frei wählen. Also baute ich es nahe dem Moselufer auf. Eigentlich wollte ich noch auf einen kleinen Spaziergang in den Ort, nicht zuletzt, um dort auch etwas zu essen. Es kam jedoch bald eine frische Brise auf, der Himmel bewölkte sich und aus der Ferne war bereits das Grollen eines Gewitters zu hören.


Ich entschied mich, auf dem Zeltplatz zu bleiben. Eine gute Entscheidung. Innerhalb kürzester Zeit war das Gewitter da und ein heftiger Platzregen mit Hagelschlag ging nieder. Leider hatte es sich danach ein bischen eingeregnet. Ich blieb in meinem Zelt, welches das Gewitter als Feuertaufe mit Bravour überstanden hatte. Als Abendessen musste ich bereits jetz meinen Notvorrat angreifen. An der Rezeption des Zeltplatzes gabes zum Glück einen kleinen Kisok, an dem ich mit einen Schlummertrunk gönnte.

Auch heute war ein sonniger, schöner Tag. Fast schon zu warm zum Wandern. Die Wegstrecke war, zumindest bis Perl, durch stilisierte Muscheln oder gelbe Pfeile perfekt ausgezeichnet. Auf französischem Gebiet musste ich mich dann stark an die Wegbeschreibung des Outdoorführers halten. Dies gelang auch sehr gut, es gab aber auch nicht viele Stellen, an denen man etwas falsch machen konnte.






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