Donnerstag, 8. September 2011

Tag 20 am 08.09.2011 Reise Solingen / Liverdun zu Fuß nach Toul

Die Erholung aus meinem fünfwöchigen Urlaub im Frühsommer war inzwischen gänzlich aufgebraucht. Insbesondere die letzten drei / vier Wochen im Job waren extrem aufreibend, zu dem fielen Überstunden zu Haufe an. Mein Gleitzeitkonto war übervoll und ich musste dringend Überstunden abbauen.

Von der Idee noch einmal für eine Woche meinen Weg fortzusetzen, war meine Ehefrau gar nicht angetan. Letztendlich stimmte sie aber zu. Über Tage und Wochen beobachtete ich im Internet die Prognosen für das Frankreichwetter und endlich sollte eine Schönwetterphase kommen.
Es waren genug Kollegen im Dienst, so dass ich mir auch kurzfristig auf Überstundenbasis Dienstfrei nehmen konnte. Schnell noch ein paar Besorgungen gemacht und den Rucksack gepackt.


Dann ging es mit dem Auto bis zum Bahnhof Liverdun. Hier hatte ich im Frühsommer meinen Weg abgebrochen, um mit dem Zug nach Toul zu fahren. Ich wollte mir gegenüber das selbst gegebene Versprechen einhalten, und meinen Weg hier wieder aufnehmen.  



Schon bald lag der kleine Ort Liverdun hinter mir. Entlang einer kaum befahrenen Landstraße ging ich in Richtung Toul. Es war so um die 20 Grad warm, der Himmel war bedeckt aber es war trocken. Eigentlich gutes Wetter zum Wandern.


Der Weg führte entlang der Mosel und vorbei an einer großen Staustufe. Nach etwa 1 ½ Stunden legte ich eine erste kurze Rast ein, um ein Schluck Wasser zu trinken.


Nach einiger Zeit führte die Straße um eine teichartige Ausbuchtung der Mosel herum. Danach stieg sie nach Villey-Saint-Etienne hin an. Ich kam ganz schön ins Pusten. Am Ortseingang von Villey-Saint-Etienne gab es einen tollen Ausblick hinab ins Moseltal.

Schon bald war der kleine Ort Villey-Saint-Etienne durchquert und es ging wieder hinab ins Moseltal. Ganz am Horizont musste Toul liegen.


Wieder im Tal angekommen, erschlossen sich mehrere Routen. Zum einen konnte man entlang des Moselradweges in Richtung Toul gehen. Ich entschied mich für eine Strecke rechts entlang des Moselkanals. Fast ausschließlich geradeaus führt dieser Kanal direkt in Richtung Toul.


Nachdem ich etwa sechs Kilometer dem Moselkanal gefolgt war, überquerte ich einen abzweigenden Kanal, den „Canal de la Marne au Rhin“. Bald darauf erreichte ich auch die Stadtgrenze von Toul und sah die dortige Kathedrale erstmals aus einer ganz neuen Perspektive. Zunächst ging ich Informationsbüro, um mir erneut einen Stempel abzuholen. Als Hotel wurde mir das ABC-Hotel empfohlen. Es liegt an dem Brunnenplatz genau gegenüber dem Hotel, in dem ich bei meiner Frühsommertour übernachtet hatte. 

 Auf dem Platz habe ich mir ein erfrischendes Bier getrunken. Hierbei kam ich mit einem Ehepaar aus den Niederlanden ins Gespräch, die auf der Durchreise zur  Cote Azur waren. Im Anschluss besorgte ich mir ein paar Zutaten für ein kleines Abendbrot und zog mich auf mein Zimmer zurück, welches dieses Mal zu den weniger schönen Hinterhöfen des Hauses lag.