Montag, 12. September 2011

Tag 24 am 12.09.2011 von Bourg-Sainte-Marie nach Montigny-Le-Roi

Um 08:00 h habe ich meine Hütte verlassen. Ich ging hinab ins Tal, zurück zum alten Bahnhof bei Hâcourt. Vom schlechten Wetter des Vortages war nur noch nasses Gras auf dem Wiesenweg übrig geblieben. Es war sonnig und es blies ein kühler Wind. Ideales Wanderwetter.



Zunächst führte der Weg wieder über schwach befahrene Landstraßen im Tal der Maas entlang. In einem kleinen Örtchen entdeckte ich eine Freiluftkegelbahn, die sich Anwohner mit einfachen Mitteln selber gebaut hatten.



Bald wechselte ich wieder auf einsame Fahrwege, die mich zum stattlichen Hofgut „Le Dardu“ führten. Bis dorthin konnte ich der Wegbeschreibung sehr gut folgen.

Ab dort kam ich jedoch erheblich vom vorgesehenen Weg ab. Mir fiel  zunächst auf, dass mir die Sonne für mehrere hundert Meter in den Rücken schien. Eigentlich war ich bislang immer mit Blickrichtung zur Sonne gelaufen. In der Folge endeten alle Fahrwege auf irgendwelchen Feldern oder Weiden. Laut Wegbeschreibung musste ich als nächstes den Ort Meuvy anlaufen.



Meuvy sollte sich durch seinen schiefen Kirchturm auszeichnen. Tatsächlich war weit und breit nur eine einzige Kirchturmspitze zu sehen. Ich orientierte mich daran und fand meinen Weg danach schnell wieder. Es ging im Anschluss für mehrere Kilometer durch sattgrüne Felder bis ich dann endlich Meuvy mit seiner bemerkenswert krummen Kirchturmspitze erreichte.
 


Hinter Meuvy folgte der Weg dann wieder kleinen Landstraßen. In der Mittagssonne wurde es zunehmend wärmer, zumal die kühle Brise nach und nach eingeschlafen war. So erreichte ich den Ort Bassoncourt, den ich gut in Erinnerung behalten werde. Hier gab es, in dem 10 Häuserdörfchen, eine kleine Gaststätte. Besser gesagt, ein Haus mit Schankgenehmigung. Vor dem Haus standen zwei Tische mit Stühlen. Betrat man den Hauszugang stand man unvermittelt in einer Wohnküche. Die Hausfrau war am Tisch mit Essensvorbereitungen beschäftigt. Auf meine Frage erhielt ich eine Flasche Bier aus dem Küchenkühlschrank, die ich vor dem Haus genoss. In der kurzen Pause trennte ich auch die langen Beine meiner Wanderhose ab und ging danach in Shorts weiter.



Nach meiner kurzen Verschnaufpause folgte ich wieder kleinen, diesmal geschwungenen Landstraßen in Richtung Montigny-Le-Roi. Schon bald war in der Ferne der Hügel zu erkennen, auf dem die Stadt liegt. Allerdings sollte ich noch geraume Zeit dorthin unterwegs sein.




In Montigny-Le-Roi angekommen begab ich mich zunächst in das Rathaus, um mir hier einen Stempel für den Pilgerpass einzuholen. Der Weg dorthin führte auf den letzten paar hundert Metern immer bergauf, so dass mir ganz schön warm wurde. Allerdings gab es vom Platz vor dem Rathaus auch einen schönen Blich in das weite Tal der Maas. 
 


Der Zeltplatz von Montigny-Le-Roi liegt ganz oben auf der Bergkuppe und ist komplett von Wald umgeben. Hier hat in der Vergangenheit einmal eine mächtige Burg gestanden, deren Ausmaße man heute nur noch anhand der  Wegführungen und der unterschiedlichen Flächenplateaus im Wald erahnen kann. Mein Zelt baute ich windgeschützt am Rande des Waldes auf.



In den Abendstunden ging ich noch eine Runde durch den kleinen Ort. Leider setzte dann Nieselregen ein, so dass ich mein Abendbrot im Zelt zu mir nehmen musste.